Ein Haus ohne Keller ist etwas anderes als ein Haus ohne
Fliegengitter. Ein Keller gilt in Deutschland beim Hausbau immer noch als
wichtig oder sehr wichtig. Aber stimmt das heute noch? Schließlich muss ein
Keller heute nicht mehr zur Vorratshaltung im Winter verwendet werden. Ist er
daher überflüssig geworden?
Beim Hausbau ist ein Keller ein wichtiger Kostenfaktor
Was spricht denn gegen einen Keller? In der Hauptsache wohl
das Geld. Beim Hausbau ist ein Keller ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Der
Quadratmeter kostet zwischen 200 und 400 Euro - und das nur, wenn nicht
zusätzliche Probleme beim Bau auftreten, wie Bodenfeuchtigkeit oder Sickerwasser.
Ein Keller ist überflüssig
Früher wurde der Keller zur Vorratshaltung genutzt, für
Kartoffeln, Eingemachtes oder Wein. Er war dunkel und kühl, die Sachen
verdarben nicht so schnell. Heute jedoch gibt es Kühlschranke, Tiefkühltruhen
und Weinklimaschränke, so dass ein Keller nicht mehr als Notwendigkeit für
harte Zeiten erscheint. Auch eventuelle Mordopfer sollte man besser nicht im
eigenen Keller verstauen.
Der Wert des Hauses steigt durch einen Keller
Was spricht also für den Keller? Im Gegensatz zu den meisten
anderen Räumen im Haus, kann ein Keller auf sehr vielfältige Weise genutzt
werden. Er kann als Arbeitszimmer umfunktioniert werden, als Sauna oder -
wichtiger als man vielleicht denkt - als Stauraum. In Häusern ohne Keller, wird
oft alles in einen völlig überforderten Hauswirtschaftsraum gesteckt oder unter
der Treppe gehortet. In jedem Haus gibt es Autoreifen, Sportausrüstung (vor
allem bei Reitern) und Ähnliches, das nicht wirklich im Flur oder unter dem Bett
untergebracht werden kann.
Ein Keller kann nicht nachträglich eingebaut werden
Ein Haus ohne Keller bleibt ein Haus ohne Keller, er kann -
nach dem Hausbau - nicht mehr nachträglich eingebaut werden. Auch wenn man für
sich selbst keinen braucht, wird das Haus vielleicht irgendwann weiter
veräußert. Ein Haus ohne Keller erzielt auf dem Markt geringere Preise als eine
unterkellerte Immobilie (unterkellert klingt so seriös).
Beim Hausbau den Keller mit einplanen
Daher bietet es sich vielleicht an, zwar einen Keller zu
bauen, aber - noch nicht - auszubauen. Dadurch verringern sich die Kosten
erheblich, später kann die Ausgestaltung problemlos nachgeholt werden.
Rainer Sturm / pixelio.de
Rainer Sturm / pixelio.de
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